Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 27/2021 vom 08. Juli 2021
1. Scuol
1. Eröffnung von libraria poesia clozza
Letztes Wochenende öffnete die libraria poesia clozza in Scuol nach kurzer Umbaupause wieder ihre Türen. Die Buchhandlung, die vorher Chantunet da cudeschs hiess und von Cristiana Fliri während 25 Jahren geführt wurde, ist in neue Hände übergegangen – und das wurde festlich gefeiert. «Autorinnen und Autoren wie Angelika Overath, Melitta Breznik, Flurina Badel, Romana Ganzoni, Jachen Erni, Willy Joos und Ulrich Brogt beehrten uns mit einem Besuch», beschreibt die neue Inhaberin Simone Nuber den Eröffnungstag. «Nun freuen wir uns auf viele weitere schöne Begegnungen. Und das ist neu von Montag bis Samstag möglich!»
Mit «Wir» gemeint sind Simone Nuber und Lea Müller, welche die einzige Buchhandlung im Unterengadin zu neuem Leben erwecken. Die beiden Frauen sind keine Unbekannten in der Branche: Simone Nuber begann ihre berufliche Laufbahn in den Verlagshäusern Sauerländer und Benziger, bevor sie Naturwissenschaften an der ETH und Uni Zürich studierte und als Direktorin des Statistischen Amtes der Stadt Zürich tätig war. Vor drei Jahren verlegte sie ihren Erstwohnsitz nach Scuol. Hier erfuhr sie, dass Cristiana Fliri eine Nachfolge für ihren Buchladen suchte und bis dato niemanden gefunden hatte: «Zeit und Ort stimmten, so ergriff ich die Chance. Denn das Unterengadin braucht eine Buchhandlung!» Mit dem neuen Namen und dem neuen Programm will sie die lokale Institution neu ausrichten. «Im kleinen, aber feinen Rahmen soll es auch Platz für Veranstaltungen und Begegnungen geben: literarische Tavolata, Knit & Natter während der Wintersaison, Lesezirkel, Spielabende, Kurse und Ausstellungen.» Weitere Neuerungen sind die digitale Erreichbarkeit rund um die Uhr, der Web-Auftritt mit Shop und Social-Media-Präsenz, Newsletter und Blogs. Lea Müller lernte nach ihrem Germanistikstudium die Buchbranche durch ein Praktikum beim Zürcher Rotpunktverlag kennen und liess sich danach bei Cornelia Schweizer als Buchhändlerin ausbilden. Nach weiteren Jahren beim Travelbookshop und einem berufsbegleitenden Studium in Kulturmanagement war sie zuletzt in der Buchhandlung Librium tätig. «Nun freue ich mich, meine mehrjährige Erfahrung im unabhängigen Buchhandel hier in den Bergen einzubringen!»
Die Buchhandlung befindet sich in einem alten Engadinerhaus, das seit mehr als hundert Jahren als Kolonial- und Delikatessladen, Sattler-, Uhren- und zuletzt als Sportgeschäft diente. Nach dem Tod von Roman Flütsch, der hier bis 1993 mit seiner Frau Luisa ein Sportgeschäft betrieben hatte, zog die Buchhandlung Chantunet da cudeschs in die Räume ein. Romana Flütsch (heute Romana Ganzoni), zu dieser Zeit Lehrerin für Geschichte an der Kanti Stadelhofen in Zürich, hatte sich dafür eingesetzt, dass aus den vier Bewerbungen die Buchhandlung den Zuschlag erhielt. Nun geht die Geschichte mit neuem Namen weiter.
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8. Beobachter- und LandLiebe-Edition
8. Programmleiterin Nora Isterheld
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11. Vera Bischitzky ausgezeichnet