Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 21/2022 vom 25. Mai 2022

6. Basel
6. Erstmals gezeigt: Die geretteten Schätze des Schriftgestalters Jan Tschichold

Erstmals zeigt die Schule für Gestaltung Basel Werbemittel aus der Sammlung des weltberühmten Buch- und Schriftgestalters Jan Tschichold (1902–1974). Die Ausstellung «Revolutionäre der Typographie» läuft noch bis 17. Juni. Als Jan Tschichold 1933 aus München in die Schweiz floh, hatte er sein «privates Historisches Museum» im Gepäck, wie er es nannte: 1500 Broschüren, Kleinplakate, Briefköpfe, Visitenkarten und Anzeigen von Gestalter-Kollegen wie Herbert Bayer, László Moholy-Nagy, Kurt Schwitters und El Lissitzky. Sie alle kamen aus dem Bauhaus-Umfeld und waren Vertreter der «Neuen Typografie», deren gestalterische Grundsätze bis heute auch das Büchermachen prägen. «Ähnliche Objekte liegen im MoMA in New York oder im Victoria and Albert Museum in London», sagt Kuratorin Linda Wößner. «Ihre Bedeutung soll wieder in den Fokus geraten. Basel und die Welt sollen sehen, welche Schätze des Grafikdesigns der 1920er- und 1930er-Jahre hier liegen». Jan Tschichold war eine wichtige Figur in der Buchdesign-Szene, so rief er beispielsweise 1943 den Wettbewerb «Die schönsten Schweizer Bücher» ins Leben und gestaltete für die Basler Verlage Birkhäuser und Schwabe sowie für Penguin in London Bücher. Der SRF-Radiobeitrag «Den Nazis entflohen, der Typografie verfallen» ermöglicht einen Überblick zur Ausstellung; ein Werkkatalog ist bei Wallstein erschienen.

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