Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 13/2024 vom 28. März 2024

9. Neue Studie: Bock auf Buch!
9. Junge lieben gedruckte Bücher

Auf der Leipziger Buchmesse wurde die Studie «Bock auf Buch! Wie junge Menschen heute Bücher finden und kaufen» vorgestellt, die neue Erkenntnisse zum Buchmarkt für junge Menschen sowie zum Kauf- und Nutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen liefert. Die Studie wurde vom Consumer Panel Services GfK im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels erstellt.

Einige zentrale Ergebnisse:

Käufe: Die Ausgaben für das Genre Kinder- und Jugendbücher stiegen von 2019 bis 2023 um 7,4 Prozent auf 672 Millionen Euro. Ausgaben von jungen Menschen und für junge Menschen (Geschenke) über alle Genres hinweg wuchsen in diesem Zeitraum sogar um 32 Prozent. Besondere Wachstumstreiber sind dabei die Lesenden von 13 bis 15 Jahren (Ausgaben plus 65 Prozent) und von 16 bis 19 Jahren (plus 77 Prozent).

Lesesozialisation: Während Vorleserituale bei den heute 20- bis 29-jährigen Lesenden bei 77 Prozent dazu beigetragen haben, dass sie zu Bücherlesenden wurden, sind es bei den 10- bis 15-jährigen Lesenden nur noch 67 Prozent.

Lesen in Originalsprache: 14 Prozent der 10- bis 15-Jährigen lesen sehr häufig oder häufig Bücher in der Originalsprache; bei den 16- bis 19-Jährigen ist der Anteil mit 30 Prozent sogar doppelt so hoch. Als Hauptgründe dafür werden die Verbesserung der Sprachkenntnisse (82 Prozent) genannt sowie Witze, Wortspiele u. ä. in der Originalsprache (73 Prozent).

Verschwimmen der Genres: Bei den 13- bis 15-Jährigen entfallen bereits 46 Prozent der Ausgaben auf die Belletristik und nur noch 42 Prozent auf Kinder- und Jugendbücher. Bei den 16- bis 19-Jährigen fliessen 60 Prozent der Ausgaben in belletristische Bücher, 11 Prozent in Sachbücher und nur noch 19 Prozent in Kinder- und Jugendbücher. Darüber hinaus lesen Erwachsene auch Bücher, die sich an junge Menschen richten.

Buchhandlungen: Bei allen Altersgruppen spielt die Buchhandlung die grösse Rolle, um auf neue Bücher aufmerksam zu werden (zwischen 52 und 62 Prozent), nur wenig dahinter folgen Bibliotheken und Empfehlungen anderer.

Internet / Social Media: Bei den 16- bis 19-Jährigen erzielen Buchempfehlungen im Internet (44 Prozent) und auf Social Media (38 Prozent) höhere Werte als in den anderen Altersgruppen. Unter den 10- bis 15-jährigen Lesenden werden 33 Prozent in sozialen Netzwerken auf neue Bücher aufmerksam. Dabei spielen bei den 10- bis 15-jährigen Lesenden TikTok / BookTok (49 Prozent) und YouTube (50 Prozent) die grösste Rolle, bei den 16- bis 19-Jährigen und 20- bis 29-Jährigen Instagram (53 bzw. 55 Prozent).

Gedrucktes Buch: Das gedruckte Buch ist in allen Altersgruppen mit Abstand das am meisten genutzte Format. 97 Prozent der 10- bis 19-Jährigen sowie 96 Prozent der 20- bis 29-Jährigen lesen Bücher gedruckt. E-Books und Hörbücher werden ebenfalls genutzt, aber mit deutlicheren Unterschieden in den Altersgruppen.

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