Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 21/2024 vom 23. Mai 2024

8. RISE-Kampagne
8. Buchhandlungen als integrative Orte für alle

Das europäische Netzwerkprogramm RISE startete letzte Woche eine Kampagne zum Thema «Buchhandlungen als einladende und integrative Orte». Noch bis zum 10. Juni wird auf der Website von RISE jede Woche eine Buchhändlerin, ein Buchhändler in einem Video vorgestellt.

RISE ist überzeugt: Buchhandlungen spielen eine einzigartige Rolle bei der Förderung von Werten wie Frieden, Demokratie und Toleranz – gerade auch in Zeiten zunehmender politischer und ideologischer Polarisierung. Man erkenne die Notwendigkeit, die Stimme zu erheben, um die Orte zu verteidigen, die von so vielen geliebt und geschätzt würden, schreibt RISE als Begründung für die Kampagne.

Bereits im März befasste sich das Netzwerk mit der Inklusion – und zwar an der RISE Bookselling Conference in Lissabon. Auline Sanchez von der Buchhandlung Paranoia City in Zürich leitete damals zwei Workshops zum Thema «Bookshops as safe spaces». Buchhändlerinnen und Buchhändler aus vielen europäischen Ländern tauschten sich dort aus. Auline Sanchez: «Wir sprachen über Buchläden als Orte der Verbindung und Auseinandersetzung mit politischen Themen. Aber auch über die Buchhandlung als Ort für Menschen, die keine Bücher kaufen oder lesen, aber trotzdem einen Ort mit viel Wissen vorfinden sollen.» Zudem thematisierten die Teilnehmenden, wie Buchhandlungen politisch Stellung beziehen oder sich untereinander verbinden können, um einander zu unterstützen. Eines erstaunte die Buchhändlerin: «Offenbar muss die Zugänglichkeit zu Buchhandlungen für Menschen, die Diskriminierung ausgesetzt sind – zum Beispiel queere Personen oder People of Color – erkämpft werden. Deshalb war es für alle Anwesenden gar keine Frage, Stellung zu beziehen, um die Zugänglichkeit für diese Menschen zu verbessern. Man war sich darüber einig, dass Buchläden Orte sein sollen, wo niemand ausgeschlossen wird.»

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