Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 40/2024 vom 24. Oktober 2024
6. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
6. Ann Applebaums politische Rede
Ihr neuestes Werk «Achse der Autokraten» erschien 2024 bei Siedler und ist ein exemplarisches Werk für die Arbeit der amerikanisch-polnischen Historikerin, Autorin und Journalistin Anne Applebaum, die am Sonntag mit dem Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ausgzeichnet wurde. In ihren Büchern zeigt sie u. a. auf, wie autokratische Staatssysteme zusammenarbeiten und sich mit aggressiven Taktiken gegenseitig Sicherheit und Straffreiheit verschaffen und damit demokratische Grundwerte gefährden und untergraben.
700 Gäste waren am Sonntag zur festlichen Preisverleihung in die Paulskirche gekommen (eine Bildstrecke zur illustren Gästeschar veröffentlichte das Börsenblatt). In ihrer politischen Dankesrede analysierte Anne Applebaum den Krieg in Russland detail- und kenntnisreich und führte aus, dass Deutschland eine besondere Verantwortung dafür habe, sich für die Freiheit einzusetzen. Sie betonte das einzigartige Glück unserer Gesellschaft, zur Zeit in einer liberalen demokratischen Zivilisation leben zu dürfen, und erinnerte daran, dass man Grundsätze verteidigen muss. «Unsere Stimmen werden nicht unterdrückt. Wir werden nicht verhaftet und vergiftet, wenn wir unsere Meinung kundtun. Wie sollen wir auf die Wiederkehr einer Regierungsform reagieren, von der wir glaubten, dass sie von diesem Kontinent verschwunden war?» Alle vier Reden der Preisverleihung sind auf der Friedenspreis-Website aufgeschaltet. Ein Audio-Kurz-Porträt über Anne Applebaum gibt es bei Deutschland-Funk Kultur.
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Die Friedenspreisträgerin Anne Applebaum mit ihrem Mann, dem polnischen Aussenminister Radoslaw Sikorski. Links Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs und ihr Mann, Verleger Bertram Schmidt-Friderichs – das Verlegerpaar des Verlags Hermann Schmidt. Foto: Tobias Bohm