Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 2/2025 vom 16. Januar 2025
3. Umzug
3. AVA zügelt hunderttausende Bücher nach Merenschwand
Die AVA Verlagsauslieferung AG zügelte nach dem Weihnachtsgeschäft von Affoltern am Albis ZH nach Merenschwand AG. Die Eckdaten des Umzugs sind beeindruckend: 4 bis 5 LKWs zwei Wochen durchgehend im Einsatz, rund 100 Beteiligte, rund 2000 Paletten im Palettenlager-Umzug, 20’800 neu geklebte Lagerplatzetiketten, Verteilung von 16’606 Laufzetteln im Handlager, Verschiebung von ebenso vielen Handlagerplätzen mit Bestand, rund 900’000 Items (Bücher und Nonbook-Artikel), verteilt auf 42’000 Artikel sowie Demontage, Verschiebung und Neu-Montage von 1330 Regalen. Wie schafft man das? Vier Fragen an Geschäftsführer Patrick Heuscher.
Weshalb überhaupt der Umzug von Affoltern am Albis ZH nach Merenschwand AG?
Patrick Heuscher: Wir waren in Affoltern Mieter. Nun werden dort Wohnungen gebaut. Vor anderthalb Jahren handelten wir mit der Eigentümerschaft ein Zeitfenster von drei Jahren aus, um einen neuen Standort zu finden. Wir wollten möglichst nahe am alten Standort bleiben, denn wir leben von unserem guten Personal. Wir suchten von Anfang an in ländlichen Gegenden rund um Affoltern. Die Möglichkeit, in die Räumlichkeiten des Logistikdienstleisters Markus Flühmann AG in Merenschwand AG zu zügeln, ergab sich rasch. Die AVA hat das Unternehmen kürzlich übernommen, und die Entfernung zum alten Standort beträgt nur etwa zehn Minuten.
Was ist jetzt besser?
Die Logistikfläche ist optimal, sodass wir effizienter arbeiten können. Wir können mit dem Personal der Markus Flühmann AG nun die Spitzen besser brechen. Ausserdem befindet sich der Druckdienstleister Edubook AG im selben Haus und betreibt im Keller eine Druckerei. Hier werden sich sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Perspektive spannende und interessante Möglichkeiten bieten. Wir werden weg- und transportoptimiert Bücher produzieren und ausliefern können. Das ist wirklich toll!
Wie lief das organisatorisch ab, so viele Bücher zu zügeln?
Wir hatten nur ein kurzes Zeitfenster, um den Umzug abzuwickeln, weil wir den Betrieb so rasch wie möglich wieder aufnehmen wollten. Die grösste Herausforderung war es, das Handlager so umzuziehen, dass die Bücher nachher auf dem richtigen, vordefinierten Platz stehen. Unsere Regale sind schon älter, aber von sehr guter Qualität. Deshalb nahmen wir sie mit. Es wäre Wahnsinn gewesen, funktionierende Regale einfach zu entsorgen. Wir zügelten sie und die Bücher gleichzeitig. Jedem einzelnen Regal und jedem Lagerplatz wurde ein definierter Platz am neuen Standort zugeteilt und auf einem Lagerplan festgehalten. Denn wir durften die Verbindung zwischen Buch und Lagerplatz keinesfalls verlieren. Insgesamt waren rund 100 Menschen am einwöchigen Umzug beteiligt, von denen wir viele zuerst darin schulen mussten, alles richtig ein- und wieder auszupacken.
Die AVA hat den Betrieb am neuen Standort am Montag wieder aufgenommen. Geht im Geschäftsalltag noch alles drunter und drüber oder herrscht bereits wieder courant normal?
Nein, noch ist nichts normal. Am Montag versuchten wir so viel zu verarbeiten wie sonst auch an einem starken Montag. Das schafften wir nicht ganz so, wie wir wollten. Um 22.15 Uhr machten wir dann Feierabend. Es dauerte alles länger, weil die Laufwege noch nicht bekannt sind. Die grösseren Kunden konnten aber normal beliefert werden. Derzeit sind wir noch dabei, rund 2000 Paletten zu zügeln. Das sollten wir bis heute Donnerstag geschafft haben. Diese Woche müssen Verlage und Buchhandlungen also noch etwas Geduld mit uns haben. Ich hoffe auf ihr Verständnis. Wir versuchen vorausschauend zu informieren, was möglich ist und was nicht. Aber ab nächstem Dienstag sollte wieder Normalbetrieb herrschen – und zwar für lange Zeit, denn wir haben den Mietvertrag für mindestens die nächsten 20 Jahre unterschrieben.
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