Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 1/2025 vom 09. Januar 2025
6. Zwei Fragen an ...
6. Max Freudenschuss, Wien
Ende 2024 gründeten Literaturschaffende in Österreich die IG Buchmenschen, eine neue Interessenvertretung für die österreichische Buchbranche. Wir fragten Max Freudenschuss, Geschäftsführer von Buchkultur in Wien:
Wie kam es zur Idee, eine IG Buchmenschen zu gründen?
Am Anfang steht die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden – zum Glück entwickelt sich daraus ab einem gewissen Punkt Tatendrang. Und darüber nachgedacht und gesprochen haben einige Menschen in der österreichischen Buchbranche schon seit Jahren: etwas zeitgemässes Neues zu gründen, das die Interessen der Menschen, die in der Branche arbeiten und in ihr Geld verdienen, vertritt, und zwar von Verlagen und Buchhandlungen über Agenturen bis hin zu Influencerinnen und Influencern. Ohne Rücksicht auf vermeintliche Hierarchien, zumal sich diese Rollen heute ja auch abwechseln und zu einem gemeinsamen Jobprofil «Buchmensch» ergänzen. Ich bin der Ansicht, dass als Gründungsmitglieder gute Leute aus vielen unterschiedlichen Bereichen des Buchmachens zusammengefunden haben, die alle schon mit ihren Unternehmen und ihrer Arbeit gezeigt haben, wie kreativ und mit welcher Energie sie ihre Ideen umsetzen können.
Was möchtet ihr erreichen?
Das Bild, das in den Medien und damit in der Öffentlichkeit über die Buchbranche vermittelt wird, neu zusammensetzen, positiv prägen und die Menschen, die in der Branche arbeiten, mehr in den Mittelpunkt rücken. Ausserdem ist Gerechtigkeit ein Thema: zwischen Alten und noch nicht ganz so Alten, zwischen den Geschlechtern und vielleicht auch den gläsernen Decken. Dazu fragen wir: Wie wird das Geld in der Branche verdient, verteilt, und wer kann es sich in Zukunft überhaupt noch leisten, in ihr zu arbeiten? Es soll ein demokratisches Netzwerk werden, wo Konkurrenzdenken in die zweite Reihe rückt, Menschen einander mit Know-How unterstützen, zusammen einen Ideenkatalog für die Zukunft der Branche erarbeiten und diesen richtig platzieren. Und mehr getanzt werden soll natürlich auch! Vielleicht sind wir naiv, aber ich denke, wir können wirklich etwas verändern.
Weitere Themen:
1. Deutschschweizer Bestseller 2024
1. Erfolg für Schweizer Literatur
3. Limmat
3. Erweiterte Geschäftsleitung im 50. Jahr
7. Klett-Gruppe
7. Neue Sparten eingerichtet
8. Litprom e.V.
8. Verein aufgelöst - Frankfurter Buchmesse übernimmt Projekte
9. Deutschland
9. Thalia plant einen Flagship-Store in Frankfurt
10. Ilse-Schwepcke-Preis
10. Neuer Preis für weibliche Reiseliteratur