Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 23/2019 vom 06. Juni 2019
6. 3 Fragen an ...
6. Regina Frei
Regina Frei (24) arbeitet in der Reisebuchhandlung Transa Books von Orell Füssli und hat zusammen mit vielen weiteren engagierten Buchhandelsangestellten und der Syndicom Aktionen für den Frauenstreik am 14. Juni organisiert. Zwischen 10.30 und 15 Uhr gibt es Kurzlesungen aus Büchern von Lieblingsautorinnen am Bellevue/Stadelhoferplatz. Die Organisatorinnen sind offen für weitere Beiträge und Aktionen.
Sie sind an der Organisation der "Protestpause der Autorinnen und Buchhändlerinnen" beteiligt. Was genau ist geplant?
Um auf den Frauenstreik und dessen Anliegen aufmerksam zu machen, haben wir eine Protestpause in der Orell Füssli Filiale Bellevue organisiert. Damit die arbeitenden Frauen an der Protestpause teilnehmen können, werden sie von solidarischen Männern im Laden abgelöst. Sie werden von Buchhandelsangestellten und Autorinnen, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligen, mit Kaffee und Gipfeli in Empfang genommen.
Gerade für kleinere Buchhandlungen bedeutet Streiken, dass der Laden zu bleibt und die Einnahmen wegfallen. Mit wie vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern rechnen Sie?
Das Organisationsteam hat inzwischen von einigen kleinen Buchhandlungen in der ganzen Schweiz gehört, die am 14. Juni geschlossen bleiben oder früher schliessen. Die Buchhandlungen tragen das Risiko von finanziellen Einbussen, doch wie man sieht, ist es ihnen es wert, ein Zeichen zu setzen, für ihre Anliegen einzustehen und sich mit Frauen zu solidarisieren.Ausserdem denke ich, dass der Mut zu dieser Positionierung auch bei der Kundschaft gut ankommt und die Buchhandlungen langfristig davon profitieren können.
Im Buchhandel gilt ein Gesamtarbeitsvertrag mit einer sogenannten Friedenspflicht, die das Streiken eigentlich nicht zulässt. Wie gehen Sie im Organisationsteam damit um?
Die Mitarbeiterinnen, welche Teil des Frauenstreiks sein möchten, wurden von den Arbeitgebern aufgefordert, sich den 14. Juni frei zu nehmen. Dem wurde auch nachgekommen.Dies zeigt: besonders der Buchhandel, der zu 84% aus Frauen besteht, stünde ohne deren Einsatz still. Ich finde, da darf man gerne selbstbewusst Lohngleichheit, besseren Lohn und Anerkennung von unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung oder Hausarbeit fordern.
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