Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 24/2019 vom 13. Juni 2019

1. Internationale Megafusion
1. Waterstones übernimmt Barnes & Noble

Letzten Freitag wurde bekannt, dass Waterstones (grösster Buchhändler Grossbritanniens mit 293 Buchhandlungen) Barnes & Noble (grössten Buchhändler der USA mit 627 Buchhandlungen) übernimmt. Mit mehr als doppelt so vielen Geschäften und dem Siebenfachen des Umsatzes ist Barnes & Noble weitaus grösser als Waterstones. Der Coup gelang Elliott Advisors (UK) Limited, dem neuen Eigentümer von Waterstones. Geplant ist, dass Waterstones-Chef James Daunt in New York als Geschäftsführer beider Ketten agiert, wobei die beiden Marken beibehalten und getrennt betrieben werden sollen. Daunt soll die Barnes & Noble-Filialen auf Kurs bringen gegenüber der Dominanz des Onlinehändlers Amazon in den USA. "Stationäre Buchhandlungen auf der ganzen Welt stehen vor beängstigenden Herausforderungen durch das Internet und die Digitalisierung", sagte Daunt gegenüber "The Bookseller". Sein Ziel sei es, "durch Investitionen und altmodische buchhändlerische Fähigkeiten Buchhandlungen zu schaffen, die ein Wohlfühlort sind, an dem Kunden bevorzugt ihre Bücher kaufen. Wir wirken damit dem Sirenenruf von Amazon entgegen."

Neuste Gerüchte: Nach neuesten Meldungen in US-Medien ist der Verkauf von Barnes & Noble an Elliott Advisors (UK) allerdings noch nicht sicher unter Dach und Fach. Am Mittwoch vermeldete das Wall Street Journal, dass der amerikanische Rackjobber Readerlink ein höheres Angebot an die Aktionäre abgeben will. Interessanterweise wird der Hauptaktionär und Chairman von Barnes & Noble, Leonard Riggio, der den Deal mit Waterstones über alle Massen in den Medien gelobt hat, auch mit den Plänen von Readerlink in Verbindung gebracht. Es bleibt spannend.

Zum Mann der Stunde: Geht der Deal wie geplant über die Bühne, wird der Buchhändler James Daunt zu einer der weltweit wichtigsten Branchenpersönlichkeiten. Daunt war mehrere Jahre in den USA als Banker für JP Morgan tätig, bevor er 1990 Daunt Books gründete mit neun Buchhandlungen in London. Vor acht Jahren wurde er vom Russischen Milliardär Alexander Mamut als Sanierer von Waterstones engagiert. Waterstones ist seither wieder ein Aushängeschild des Britischen Buchhandels. Daunt wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als möglicher CEO für die unglücklich agierende grösste Amerikanische Buchhandelskette Barnes & Noble ins Gespräch gebracht. Am 7. Juni überraschte nun die Elliott Management Corporation mit der Ankündigung, dass sie Barnes & Noble kaufen werden und James Daunt als CEO von Waterstones und Barnes & Noble fungieren wird. Paul Best, Portfoliomanager und Leiter von European Private Equity bei Elliott, kommentiert: "Unsere Investition in Barnes & Noble folgt auf unsere Investition in Waterstones im vergangenen Jahr. Sie entspricht unserer Überzeugung, dass die Leser weiterhin die Erfahrung einer grossen Buchhandlung schätzen."

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Die Briten sollen die grösste Buchhandelskette der USA wieder auf Kurs bringen (hier: Flagship Store von Barnes & Noble
an der Fifth Avenue in New York) © Beyond My Ken

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