Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 38/2020 vom 08. Oktober 2020
3. Radio SRF 2 Kultur
3. Autorinnen, Autoren und SBVV wehren sich gegen die Absetzung von 52 beste Bücher
Martin Suter, Peter Stamm, Melinda Nadj Abonji, Thomas Hürlimann, Ruth Schweikert, Sibylle Berg, Adolf Muschg, Jonas Lüscher, Nora Gomringer, Simone Lappert und weitere berühmte Schweizer Autorinnen und Autoren haben den offenen Brief an SRF-Direktorin Nathalie Wappler von gestern unterzeichnet, den Alain Claude Sulzer initiert hat: "Das angekündigte Ende von 52 Beste Bücher trifft zum einen Ihre äusserst professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen wir seit vielen Jahren zusammengearbeitet haben, es trifft aber auch uns Autoren und Autorinnen, denen damit eine wichtige Plattform wegbricht", heisst es im Statement. Man könne und wolle nicht glauben, dass Radio SRF mit einer solchen Massnahme besser aus der Krise komme und dass die Zuhörer und Zuhörerinnen darauf verzichten möchten: "Wir bitten Sie deshalb eindringlich, Ihre Entscheidung zu überdenken oder allenfalls adäquate Sendeplätze zu schaffen, auf denen die Literatur den Platz bekommt, den sie braucht." Der offene Brief erschien heute prominent in diversen Zeitungen, u.a. im "Tagesanzeiger" und der "Neuen Luzerner Zeitung". Der Schweizerische Buchhändler- und Verlegerverband SBVV zieht heute Mittag mit einer Medienmitteilung nach, in der es heisst: "Da es keine weiteren Informationen und Konzepte zu diesem neu aufgestellten Literaturangebot gibt, steht zu befürchten, dass Literatur und Bücher im SRF künftig unter den Tisch fallen werden. Die Schweiz verfügt über eine vielfältige, lebendige Literatur, eine Lese- und Buchkultur, die durch den Auftrag zum Service Public von der SRF unterstützt werden muss. (...). Der SBVV lehnt die voraussichtlich massiven Kürzungen entschieden ab und fordert SRF auf, die neuen Planungen und Konzepte zeitnahe vorzulegen, um dazu Stellung nehmen zu können."
Die SRF-Direktorin Nathalie Wappler hatte am Dienstag die Belegschaft und die Medien über das Sparmassnahmen-Paket bei Radio und Fernsehen SRF informiert. Unter anderem soll es zur Reduktion von 116 Stellen kommen. Es ist auch viel von Transformation die Rede, und der Bereich der digitalen Medien soll ausgebaut werden. Welcher Platz den Büchern im Zuge der geplanten "Transformation" zukommen wird und warum die bekannte Bücherplattform "52 beste Bücher" aufgegeben werden soll, wird aktuell nicht ausgeführt. Die offizielle Begründung nennt einzig ein "ganzheitlich neu aufgestelltes Literaturangebot".
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