Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 45/2024 vom 28. November 2024

2. Westschweiz / Bern
2. Payots Erfolg bei Klage gegen Madrigall

Madrigall ist eine der grössten französischen Verlagsgruppen. Sie umfasst etwa fünfzehn Verlagshäuser, darunter Gallimard und Flammarion. Der Westschweizer Buchhändler Payot wollte seine Bücher direkt in Frankreich beziehen. Madrigall forderte von Payot Preise, die weit über den in Frankreich üblichen lagen. Nun legte die eidgenössische Wettbewerbskommission WEKO ihren Entscheid vor: Sie beurteilte die Einkaufspreise, die Madrigall Payot anbot, als missbräuchlich wegen der relativen Marktmacht der Verlagsgruppe. Als relativ marktmächtig gilt laut Gesetz ein Unternehmen als Lieferant oder auch als Kunde, wenn für den Geschäftspartner keine zumutbare Ausweichmöglichkeit besteht.

In den Augen von LivreSuisse ist der Entscheid der WEKO keine Überraschung – «wir haben ihn insofern erwartet, als das Inkrafttreten des neuen Gesetzes gegen die Hochpreisinsel ihn vorbereitet hat», sagt Olivier Babel, Geschäftsführer LivreSuisse. Der ehemalige Generaldirektor von Payot, Pascal Vandenberghe, der im Februar in den Ruhestand ging, hatte die Klage lanciert. Der Entscheid der WEKO kann beim Verwaltungsgericht angefochten werden.

WEKO: Missbrauch relativer Marktmacht bei französischsprachigen Büchern

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