Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 10/2020 vom 12. März 2020
9. Europäischer Buchmarkt 2019
9. Umsatzwachstum in vielen Ländern
Wie eine länderübergreifende Sonderauswertung von GfK Entertainment zeigt, beendete der Buchmarkt das vergangene Jahr vielerorts mit einem Plus. Besonders positiv fiel die Entwicklung in Italien und Portugal aus, wo die Erlöse im Vergleich zu 2018 um 5,5 bzw. 3,9 Prozent anstiegen. Aber auch die anderen untersuchten Regionen verzeichneten Zuwächse: Sowohl die Niederlande (plus 1,9 Prozent) als auch die Schweiz (plus 1,5 Prozent), Frankreich, Spanien (jeweils plus 1,1 Prozent) und Flandern (plus 0,8 Prozent) setzten mehr Geld mit Büchern um. Nur Wallonien musste leichte Einbußen hinnehmen (minus 1,3 Prozent).
Höhere Durchschnittspreise kompensieren Absatzrückgänge: Parallel zu den Umsätzen gingen auch die Durchschnittspreise in die Höhe und kompensierten dadurch die zum Teil deutlich rückläufigen Stückzahlen. So wurden Bücher in der Schweiz 2019 um 3,1 Prozent teurer, bei einer gleichzeitigen Mengenreduktion von 1,6 Prozent. In Flandern und den Niederlanden gab es bei einem Absatzminus von 3,5 und 3,9 Prozent gar Preissteigerungen von 4,5 Prozent und 6,0 Prozent; in den Niederlanden allerdings u. a. bedingt durch die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes. Über das Jahr betrachtet konnten neben den üblichen verkaufsstarken Saisons auch der Schulstart im Frühherbst punkten, der beispielsweise in Frankreich so stark ausfiel wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Non-Fiction beliebter als Fiction: Non-Fiction-Titel wie Sach- und Fachbücher bzw. Ratgeber schnitten 2019 in vielen Ländern wie Italien (plus 7,8 Prozent) besser ab als belletristische Literatur, die dort "nur" 3,1 Prozent im Plus lag. Insbesondere Biografien waren europaweit sehr angesagt: "Fiorire d’inverno", die Autobiografie der italienischen Investigativ-Journalistin Nadia Toffa, Edwin Schoons "Basta" über den niederländischen Fußballstar Marco van Basten, "Passions" von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy oder Michelle Obamas "Becoming" landeten allesamt in den Top 5 der jeweiligen Non-Fiction-Jahrescharts. Ebenfalls begehrt waren Ratgebertitel (Mark Mansons "Die subtile Kunst des darauf Scheissens"), Geschichtsbücher (Yuval Noah Hararis "Eine kurze Geschichte der Menschheit") und Kochbücher (Yotam Ottolenghis "Simple"). Zu den europaweit populärsten Romanautorinnen und -autoren zählten im vergangenen Jahr internationale Bestseller-Garanten wie Lucinda Riley und Jojo Moyes, aber auch nationale Phänomene wie Arturo Pérez-Reverte (Spanien) oder Raul Minh’alma (Portugal). Einen gigantischen Erfolg erzielten Jean-Yves Ferri & Didier Conrad mit dem 38. "Asterix"-Band "Die Tochter des Vercingetorix", der zum meistverkauften Fiction-Buch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Wallonien und Frankreich avancierte. (Basis der gesamten Auswertung sind die Verkaufsdaten für 2019 im Vergleich zum Vorjahr, jeweils für die folgenden Länder: Belgien (Flandern/Wallonien), Frankreich, Italien, Niederlande, Portugal, Schweiz und Spanien.)
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