Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 32/2020 vom 27. August 2020
1. NZZ Buchverlag / NZZ Libro
1. Abschied von Walter Köpfli
Vergangene Woche erreichte uns die Nachricht vom Tod Walter Köpflis, dem langjährigen Verlagsleiter des NZZ Buchverlags (heute: NZZ Libro) von 1980 bis 2003. Er war eine in der Branche hochgeachtete und über Jahrzehnte beliebte und bekannte Persönlichkeit. Sein Berufseinstieg begann Ende der 50er Jahre mit einer Sortimenterlehre in der Buchhandlung Beer an der Peterhofstatt. Darauf folgten Auslandaufenthalte in Buchhandlungen im Frankfurter Raum. Zurück in Zürich, war er in den Firmen zum Elsässer und Voit & Barth tätig. Zu Beginn der 70er Jahre erfolgte der Wechsel ins Verlagswesen, er übernahm die Vertriebsleitung bei Orell Füssli, um 1980 zur Neuen Zürcher Zeitung als Leiter des Buchverlags zu wechseln. Diese Aufgabe entsprach recht eigentlich seiner Bestimmung. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelte sich unter seiner Führung das Programm weg von etwas zufällig wirkenden Publikationen, meist gestrickt aus bereits in der NZZ erschienen Artikeln hin zum modernen Sachbuchverlag. Erst nach seiner Zeit wurde der Verlag 2006 in "NZZ Libro" umgenannt, seit Juni 2018 erscheinen die Bücher von NZZ Libro unter dem Dach des Medienunternehmens Schwabe AG in Basel.
Nebenbei stellte sich Walter Köpfli in den Dienst von Organisationen der Buchbranche wie dem Vorstand des SBVV und dem Zürcher Buchhändlerverein. Insbesondere lag ihm die Organisation des vorweihnachtlichen Zürcher Bücherschiffs am Herzen. Sein letztes offizielles Amt zugunsten der Unterstützungskasse des SBVV hat er erst vor wenigen Jahren abgegeben. Ins gleiche Kapitel gehört der Anstoss zur Gründung der ERFA Gruppe der Sachbuchverlage im Jahr 1990. Auch in diesem Kreis gehörte das gesellige Zusammensein mit Kolleginnen und Kollegen dazu, was Walter Köpflis Charakter ausgeprägt entsprach. In seiner Milizfunktion als Kompaniekommandant der Feuerwehr der Zürcher Stadtkreise 1 und 8 war er über Jahre in dienstlicher Funktion im Rang eines Hauptmanns ein regelmässiger Besucher des Opernhauses, das in seinem Einsatzgebiet lag. Nach seinem Rückzug aus dem Berufsleben spielten bis vor kurzer Zeit seine manchmal recht abenteuerlichen Fernreisen, mit Vorzug nach Asien, eine grosse Rolle.
Alex Aepli
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