Schweizer Buchhandels- und
Verlags-Verband SBVV

Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 14/2021 vom 08. April 2021

8. Internationale Buchmärkte
8. Gemischte Jahresbilanz 2020

Die internationalen Buchmärkte haben eine gemischte Jahresbilanz für das Corona-Jahr 2020 gezogen. Dies ist das Ergebnis einer neun Länder umfassenden Sonderauswertung von GfK Entertainment, die auf Basis der physischen Verkaufsdaten aus den Handelspanels bzw. für Deutschland auf Basis des GfK Consumer Panels erstellt wurde. Sehr positiv verlief die Umsatzkurve 2020 im belgischen Flandern (plus 10,2 Prozent) und in den Niederlanden (plus 7,2 Prozent). Auch Italien (plus 3,3 Prozent) und Spanien (plus 0,8 Prozent), die im Frühling besonders hart von der Pandemie betroffen waren, konnten aufs gesamte Jahr betrachtet Steigerungen vorweisen. Brasilien, das einzige nicht-europäische Land innerhalb der Auswertung, verzeichnete Zuwächse von 2,4 Prozent; die Schweiz landete bei ausgeglichenen 0 Prozent. Rückgänge verzeichneten Deutschland (minus 2,5 Prozent) und Frankreich (minus 2,1 Prozent), beide geprägt durch zwei Shutdowns binnen eines Jahres. Auch das belgische Wallonien (minus 1,8 Prozent) und Portugal (minus 16,6 Prozent) weisen Rückgänge aus.

Während die Absätze vielerorts spürbar einbrachen, kletterte der Durchschnittspreis in sämtlichen der analysierten europäischen Märkte teilweise beträchtlich nach oben. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment: «Das gedruckte Buch hat seine herausragende Funktion als essentielles Kultur-, Unterhaltungs- und Wirtschaftsgut auch im Krisenjahr 2020 unter Beweis gestellt. Erweiterte Service-Angebote des stationären Handels wie die kontaktlose Abholung bestellter Bücher, Fahrrad-Lieferdienste oder der Ausbau des eigenen Online-Geschäfts zeigen die Kreativität der Branche und konnten die Kundenbindung trotz räumlicher Distanz so festigen und dem Umsatzschwund zumindest ein Stück weit entgegenwirken.»

Die Belletristik gehörte 2020 zu den beliebtesten Genres und schlug sich in der Mehrzahl der untersuchten Länder überdurchschnittlich gut. In den Top 5 der Belletristik-Jahrescharts punkteten Joel Dickers «Das Geheimnis von Zimmer 622» (Frankreich, Italien, Spanien) oder Valérie Perrins «Unter den hundertjährigen Linden» (Italien, Frankreich, Wallonien). Das Sachbuch-Segment schnitt insgesamt weniger stark ab als die Belletristik. Barack Obamas «Ein verheissenes Land» war in der Schweiz das meistverkaufte Sachbuch. Kinder- und Jugendbücher gewannen mit Ausnahme von Portugal durchweg an Umsatz hinzu. Die Rückgänge im immens beeinträchtigten Reisebuch reichten von 22,8 Prozent (Deutschland) bis 73,2 Prozent (Portugal). Der Absatzweg E-Book wurde gesondert betrachtet und entwickelte sich im Corona-Jahr 2020 positiv. In Spanien, wo die Mehrwertsteuer auf digitale Bücher und E-Publikationen von 21 auf vier Prozent gesenkt wurde, konnten E-Books um 78,2 Prozent zulegen. Der digitale Buchmarkt wuchs in Frankreich um 26 Prozent und in Deutschland um 16,2 Prozent.

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