Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 21/2020 vom 28. Mai 2020
1. Frankfurter Buchmesse 2020
1. «Es wird eine europäisch geprägte Messe»
Die FAZ sprach heute Morgen von einem "mutigen Entscheid": Die Frankfurter Buchmesse findet vom 14. bis 18. Oktober statt. Das hat der Aufsichtsrat der BBG (Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft) gestern entschieden.Wie genau sie stattfinden wird? Da lässt die offizielle Medienmitteilung von Seiten Buchmesse einigen Interpretationsspielraum offen: Auf dem Messegelände, dezentral in der Stadt Frankfurt und zeitgleich virtuell. Einige Punkte aus dem Sicherheitskonzept, welches das Ordnungsamt und das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt überzeugt hat: Der Einlass erfolgt kontaktlos; derzeit konzentriert sich die Planung auf Halle drei, vier und Teile der Halle 6 (die Platzierung der Stände wird voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen sein); jedem Stand wird 1,5 Meter der davor liegenden Gangbreite als zusätzliche Kommunikationsfläche zugeschlagen; es wird keine Grossbühnen auf dem Messegelände geben. Und etwas überraschend: Am Wochenende soll die Frankfurter Buchmesse die Türen wiederum für das Publikum (mit strengen Auflagen) öffnen. Eine detaillierte Übersicht über den aktuellen Planungsstand findet sich im Börsenblatt vom 27.5.
Ausführungen zur Medienmitteilungen gab es heute Mittag an einer einstündigen virtuellen Medienkonferenz mit Juergen Boos, Direktor Frankfurter Buchmesse, Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Der Entscheid zur Durchführung der Frankfurter Buchmesse sei in den letzten zwei Monaten gereift durch die Gespräche mit Verlegerinnen, Agenten, Buchhändlerinnen, Autoren und Politikern, die versichert haben, wie wichtig es für die Buchbranche ist, dass man sich in diesem Jahr trifft – vor Ort und virtuell. Das sagte Juergen Boos. Es werde eine Messe, die ein eigenes Format bekomme und ein europäisches Gepräge besitze. Alexander Skipis betonte die grosse Bedeutung für das Buch, die der Buchmesse zukomme. "Der Entscheid ist gefallen, und die Buchmesse wird dem Buch eine Bühne bieten", sagte Karin Schmidt-Friderichs. "Juergen Boos und sein Team haben ein der Situation angepasstes Messekonzept erarbeitet, mit dem sie sowohl die Gesundheitsbehörden wie auch den Aufsichtsrat überzeugen konnten." Dafür sprach sie ihnen im Namen der Branche Respekt, Anerkennung und Dank aus. Die Pressekonferenz machte deutlich, dass es einen starken Fokus auf die Veranstaltungen in der Stadt geben wird. Dieser Auftritt soll mitgestaltet werden von den drei grossen Verlagsgruppen, die nicht mit einem Stand auf der Messe auftreten werden, sondern im virtuellen Raum sowie in der Stadt: Holtzbrinck, Random House und Bonnier. An diesem Veranstaltungskonzept sollen alle Verlage partizipieren können. Für die grossen Publikumsveranstaltungen sind Kooperationen mit Fernsehstationen wie Arte in Planung. Um die Sicherheitsabstände auf der Messe zu wahren, werden die Standgrössen ohne Aufpreis vergrössert, ebenso die Gangbreiten: "Die kleinste Standgrösse von vier Quadrametern etwa wird auf acht erweitert, um Gespräche am Stand zu ermöglichen", führte Juergen Boos aus. Angesprochen auf das Problem der Aerosole, verwies der Direktor auf das hochmoderne Belüftungssystem der Frankfurter Messe. Das Gastland Kanada, das sich zurzeit noch im Lockdown befindet, arbeitet auf Hochtouren an einem virtuellen Konzept. Sollte es im Herbst zu einer zweiten Corona-Welle kommen, wird die Präsenzmesse abgesagt und die Standgebühren werden zurückerstattet. Juergen Boos: "Wir rechnen mit ungefähr einem Drittel der Aussteller zum jetzigen Zeitpunkt, im Rahmen des europäischen Konzepts, das wir aktuell verfolgen."
Der SBVV steht im engen Austausch mit der Frankfurter Buchmesse und informiert Sie laufend.
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