Newsletter Schweizer Buchhandel
Ausgabe 10/2024 vom 07. März 2024
7. Zwei Fragen an ...
7. Alban Dillier, Bücher Dillier Sarnen
Im aktuellen Schweizer Buchhandel porträtieren wir Buchhändlerinnen und Buchhändler, die in jungen Jahren eine Buchhandlung eröffnet oder übernommen haben. Einer von ihnen ist Alban Dillier: Nach der Lehre bei der damaligen Buchhandlung Raeber in Luzern übernahm er im Alter von 27 Jahren die Buchhandlung in seiner Heimatgemeinde Sarnen, um sie vor der Schliessung zu bewahren. In den letzten zehn Jahren brachte er die Buchhandlung zum Erblühen. Wir fragten ihn: Wie ging er das Projekt an? Welche Checkliste würde er jungen Berufsleuten mitgeben, die eine eigene Buchhandlung gründen oder übernehmen möchten?
Alban Dillier: Der Kauf der Buchhandlung war ein Familienprojekt. Meine Eltern kauften die Buchhandlung in Sarnen, zu der auch die Immobilie gehörte. Ich hätte mir das in dem Alter nicht leisten können. Mein Vater Geri Dillier hatte als SRF-Hörspiel-Regisseur eine enge Beziehung zur Schweizer Literaturszene, und bis heute arbeiten meine Tanten Claudia Dillier und Doris Mennel-Dillier als Buchhändlerinnen im Laden. Die Mitarbeitenden sind für mich das allerwichtigste, sie tragen ein Geschäft. Eine gute Kommunikation untereinander halte ich für das Herzstück eines solchen Unternehmens. Heute bin ich selber Vater und nicht mehr jeden Tag im Laden präsent. Zu wissen, dass alles bestens läuft, weil sich alle mit dem Geschäft und der Philosophie des Ladens identifizieren können, ist so viel wert. Es macht sehr grossen Spass, wir haben lauter tolle, zuverlässige und kreative Mitarbeiterinnen – unser Team besteht aus sieben Leuten. Nach der Elternzeit werde ich auch wieder öfter im Laden stehen.
Ich kann junge Berufsleute nur dazu ermuntern, sich eine Geschäftsführung zuzutrauen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich finde, der Buchhandel ist ein sehr schönes Metier gerade für Junge, und das Medium Buch ist stabil. Es hat sich als so stabil erwiesen, wie man sich das vor zehn Jahren nicht hätte vorstellen können. Was ich als junger Geschäftsführer schnell realisiert habe, ist die Bedeutung von Grosskundschaft: sie nicht nur zu haben, sondern für sie jederzeit als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen. Man kennt einander, man ist flexibel und unkompliziert. Ich halte das für einen der wichtigsten Pfeiler des unabhängigen Buchhandels.
Meine Checkliste für eine Gründung oder Übernahme? Diese vier Punkte wären sicher drauf: Wie ist die Lage? Gibt es Grosskundschaft, die regelmässig einkauft? Was will ich sein für die Kundschaft? Habe ich einen langen Atem?
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